Leihen vor Kaufen Technik leihen vor dem Kauf: Trends im Check

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Einige Technik-Produkte kann man heutzutage erst leihen und testen bevor man sie kauft.

Berlin. Die neuesten Technikprodukte testen vor dem Kauf? Die Go-Pro mit in den nächsten Urlaub nehmen und nur eine Leihgebühr dafür bezahlen? Alles möglich! Denn bei mehreren Anbieter lassen sich Elektronikprodukte unverbindlich ausleihen und in Ruhe testen und nutzen. Und wer gerade jetzt zum Weihnachtsfest größere Technik-Anschaffungen plant, kann durch eine Leihe vorab im Zweifel einen teuren Fehlkauf vermeiden. Das Verbraucher- und Ratgeberportal Sparwelt.de erklärt, wie das Prinzip funktioniert und hat einen Berliner Anbieter in der Praxis auf Herz und Nieren getestet.

Schritt 1: Online buchen, liefern lassen, testen

Der Trend zum flexiblen Leihen erobert neben den Sparten Autos, Werkzeug und Kinderbekleidung inzwischen auch den Bereich der Technik und Unterhaltungselektronik. Das Prinzip ist aus dem Alltag halbwegs bekannt und die Leihplattformen ähnlich aufgebaut wie Onlineshops. Das macht es den Interessierten und Nutzern leicht sie zu bedienen. Wer wenigstens ab und an online einkauft, wird mit der Produktleihe keinerlei Schwierigkeiten haben.

Gelerntes Verhalten: Nutzer können auf den Plattformen einzelne Kategorien durchstöbern, das Wunschprodukt in den virtuellen Warenkorb legen und ein Kundenkonto erstellen. Wie beim Onlinekauf gibt man anschließend Rechnungs- und Lieferadresse ein und wählt die Zahlungsmethode. Für die Zustellung lässt sich ein Zeitfenster bestimmen, mitunter noch am selben Tag.

Das Technikprodukt wird je nach Anbieter im Paket zugestellt oder in Ballungsräumen sogar per Kurier an die Haustür gebracht, wo man den Empfang bestätigt. Nach der Testphase geht es den gleichen Weg retour: Per kostenloser Paketsendung oder man vereinbart online im Nutzerkonto einen Abholtermin.

Schritt 2: Flop oder neuer Liebling? Die Entscheidung!

Innerhalb der gebuchten Leihdauer, die je nach Anbieter mehrere Tage bis hin zu mehreren Monaten betragen kann, lässt sich der Wunschartikel sorgfältig prüfen. Von Smartphone und Smartwatches bis hin zu Laptops, Drohnen oder dem neuesten Technik-Gadget: Alles kann komplett nach Wunsch eingerichtet und im Alltag oder auf Reisen ausprobiert werden. Hinterher lässt sich oft zielsicherer beantworten: Wie fühlt sich die Bedienung an? Bringt es tatsächlich Spaß und Mehrwert? Würde ich es auch im Alltag länger nutzen?

Das Prinzip des Leihens hilft Kunden ganz einfach bei der Kaufentscheidung. Und davon profitieren alle Seiten: Nutzer, Anbieter und Hersteller:

  • Technik-Leihanbieter: Sie kooperieren mit Herstellern, die ihre Produkte und Neuerscheinungen im Markt testen wollen. Sie haben ganz geschickt ein vorhandenes Konzept in ein neues Geschäftmodell verwandelt und fungieren als Schnittstelle zwischen Nutzern bzw. Käufern und Händlern.
  • Hersteller: Sie haben eine weitere Möglichkeit Produkte in den Markt zu bringen und gegen die Konkurrenten zu bestehen. Vor allem bei so komplexen Produkten wie in der Elektronikbranche, ist das ein wichtiger Vorteil.
  • Technikinteressierte Verbraucher: Sie sind hier einerseits eine ideale Zielgruppe, um die Akzeptanz zu testen und Rückmeldung zu erhalten. Andererseits kaufen Interessierte nicht die „Katze im Sack“ und müssen sich nicht blind auf die Eigenschaften und Rezensionen verlassen.
Zudem ist erwiesenermaßen die Kaufbereitschaft bei Verbrauchern höher, wenn sie ein Produkt schon einmal ausgiebig befühlen, testen und komplett auf die eigenen Wünsche einstellen durften – Liebgewonnenes gibt man schwerer wieder her. Entsprechend bieten die Leihanbieter die Option, das Testgerät gleich als Neuware zu bestellen.

Schritt 3: Praxistest am Beispiel Nokking.com in Berlin

Die Stärken und Schwächen der Technikleihe lassen sich am Praxistest veranschaulichen, für den Sparwelt.de beispielhaft beim Berliner Anbieter NOK zwei Testgeräte bestellt hat: Die Virtual-Reality-Brille „Oculus Go“ von Facebook, die ohne Smartphone oder PC Apps und Spiele räumlich erlebbar macht, sowie der „Sphero BB-8“, ein Spielzeug aus der Star Wars-Reihe, das sich per Uhr fernsteuern lässt.

NOK beliefert bislang nur Kunden in Berlin und hat aktuell bis zu 40 verschiedene Produkte zur Auswahl, die sich vorrangig an die „Early Adopter“ richten. Die Early Adopter nutzen und testen innovative Produkte sehr frühzeitig und setzen Technik-Trends.

Zurück zum Test: Für fünf Euro Gebühr konnten wir pro Nutzerkonto ein Produkt drei Tage lang uneingeschränkt testen. Lieferung, Abholung und eine Versicherung gegen Schäden sind inklusive. Jeder weitere Tag kostet drei Euro. Bezahlt werden kann per Paypal oder Kreditkarte. Durch Empfehlungen des Anbieters an Freunde und Bekannte erhalten beide Seiten ein Guthaben für die nächste Bestellung.

Beide Testgeräte sind bereits zwei Stunden nach der Onlinebestellung per Kurier bei uns eingetroffen. Die VR-Brille und der smarte Spielzeugroboter waren in gebrauchtem aber ordentlichem Zustand und gereinigt. Einziges Manko: Beide Gadgets waren nicht voll aufgeladen und mussten nach 30 Minuten bereits an die Steckdose.

Fazit: Stärken und Schwächen der Technik-Leihe

Unterm Strich konnte der Praxistest die Stärke der Technikleihe bestätigen: Der Service ermöglicht es Technik-Fans schnell, bequem und flexibel neueste Modelle aus der Unterhaltungselektronik auszuprobieren. VR-Brillen sind ein spannender Trend und eine beeindruckende Erfahrung. Manche Nutzer haben mit der ungewöhnlichen Perspektive aber ihre Probleme.

Durch den Test können Interessenten genau sagen, ob es die 220 Euro (Oculus Go) oder gar mehrere Hundert Euro für High-End-Modelle wert sind. Als praktisch dürfte sich die Leihe auch für Nutzer entpuppen, die ein Gerät vornherein nur zeitweise benötigen – wie die Action-Cam im Urlaub oder die Drohne bei der Hochzeitsfeier.

Wichtig ist es jedoch, die Kosten im Blick zu behalten. Gerade wenn mehrere Geräte gleichzeitig gemietet und über mehrere Monate im Alltag genutzt werden, können die Leihkosten bald den Neupreis erreichen. Welche Leihanbieter mit welcher Sortimentsauswahl überhaupt infrage kommen und wann das Produkt geliefert wird, hängt auch vom eigenen Wohnort ab.

Vergleich der Anbieter lohnt sich

Interessierte stoßen im Internet auf mehrere Anlaufstellen: Unter den Online-Anbietern, die sich auf die Technik-Leihe spezialisiert haben, liefert Grover bundesweit, während etwa NOK noch auf Berlin beschränkt ist.

Überregional bieten inzwischen auch einige große Onlinehändler die Option, Artikel aus ihrem Techniksortiment zu zeitweise zu testen. Neben OTTO Now , dem Ableger des Versandriesen, haben auch Media Markt, Saturn und Conrad den Trend zur Leihe erkannt und kooperieren dabei mit Spezialist Grover. Die Technik-Händler verleihen dabei die eigenen Produkte und wickeln den Leihprozess über Grover ab.

Ein Vergleich lohnt sich. Denn teilweise unterscheiden sich die Services deutlich in Sachen Produktauswahl, Lieferzeit, Leihfrist – tageweise oder monatlich – sowie im Preis. Fernseher gibt es bei Grover beispielsweise ab 34,90 Euro und GoPros ab 9,90 Euro pro Monat.

 

Der Pressetext und die Bilder ist bei Quellen-Nennung von Sparwelt.de frei verwendbar.