Netflix, Spotify und Co. Forsa-Umfrage: So nutzen Deutsche Video-on-Demand-Angebote

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Streamen die Deutschen viel oder ist es doch das klassische Fernsehen?

Berlin. Glaubt man häufig geäußerten Meinungen, verliert das klassische Fernsehen an Bedeutung. Schuld daran sollen in erster Linie Online-Streamingdienste für Serien und Filme sein. Ähnlich sieht es auf dem Musikmarkt aus, auf dem Angebote wie Spotify und Co. längst eine wichtige Rolle spielen. Doch wie viele Menschen sind tatsächlich bereit, jeden Monat für die Streamingdienste zu zahlen?
Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherportals Sparwelt.dekonsumiert die Mehrheit der Deutschen (65 %) keine kostenpflichtigen Streaming-Inhalte. Unter den Befragten, die dagegen Video-Streaming nutzen, geben 43 Prozent bis maximal 10 Euro im Monat für Serien und Filme aus und 66 Prozent der Audio-Streamer bis zu 10 Euro für Musik, Hörbücher und andere Audioinhalte. Das ist gerade mal so viel wie für eine gute Pizza – nur dass Inhalte endlos konsumiert werden können und nicht nach 30 Minuten „weg“ sind.

Bewegtbild schlägt Audio

Insgesamt sind bei den Befragten aller Altersgruppen Video-Streamingdienste relevanter als Audiostreaming. Zudem ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Alter und der Nutzung von Streamingdiensten zu erkennen. Während bei den 14- bis 29-Jährigen 65 Prozent Dienste wie z. B. Netflix, Amazon Prime Video oder kostenpflichtige Mediatheken nutzen, sind es bei den 50- bis 59-Jährigen nur noch 16 Prozent. Bei den Über-59-Jährigen sind es nur noch 5 Prozent.

Ich kann es mir ja leisten: Bis über 40 Prozent nutzen Video-Streaminginhalte

Nicht nur das Alter der Befragten hat einen Einfluss auf den Konsum von kostenpflichtigen Streamingdiensten. Auch die Höhe des Einkommens spielt dabei eine Rolle. Unter den Befragten mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von 3.000 Euro und mehr nutzen 42 Prozent Video-Streamingdienste wie Amazon Prime Video oder kostenpflichtige Mediatheken oder Apps und 24 Prozent Musik-/Audiostreaming. Bei einem Haushalts-Nettoeinkommen unter 1.500 Euro sind es nur zwölf Prozent (Video) beziehungsweise sechs Prozent (Audio).
Männer sind eher dazu bereit, für Streaminginhalte zu zahlen: Jeder dritte männliche Befragte (34 %) nutzt Bezahl-Streamingdienste für Videos, 20 Prozent gönnen sich kostenpflichtige Audioinhalte (Musik, Hörbücher u. ä.). Damit liegen Männer übergreifend über dem Gesamtdurchschnitt von 30 Prozent für kostenpflichtiges Videostreaming egal welcher Art und 16 Prozent für Audio-/Musikinhalte. Frauen nutzen folglich seltener kostenpflichtige Streamingdienste (26 % für Videostreaming bzw. 12 % für Audio).

12 Prozent der Nutzer schauen Bezahlinhalte gratis

Die monatlichen Kosten für Streamingdienste, die Filme, Serien und Ähnliches anbieten, sind bei den meisten Nutzern dieser Dienste überschaubar. 43 Prozent bezahlen bis zu 10 Euro. Nur 14 Prozent geben 25 Euro oder mehr im Monat aus. Gut jeder Zehnte (12 Prozent) streamt praktisch gratis komplett umsonst, da er ein Nutzerkonto mitverwenden kann, für das jemand anderes zahlt.
Bei Musik- und anderen Audio-Inhalten sieht es ähnlich aus: Zwei Drittel der Befragten (66 %), die Bezahl-Audiostreaming nutzen, geben dafür bis zu 10 Euro im Monat aus. Nur drei Prozent geben 25 Euro oder mehr im Monat für Audiostreaming aus.

Über die Umfrage: Die repräsentative Umfrage wurde vom 6. bis zum 8. Juni 2018 von forsa im Auftrag von Sparwelt.de durchgeführt. Befragt wurden 1.501 Personen von ab 14 Jahren.

Der Pressetext sowie die Infografik sind bei Quellen-Nennung von Sparwelt.de frei verwendbar.