Foodsharing, SirPlus und TooGoodToGo

Foodsharing: Mit diesen drei Methoden rettest du Lebensmittel & sparst Geld

Übriggebliebene Lebensmittel: Jeder hat sie schon in der Küche gehabt. Und anstatt auf dem Teller, landen Käse, Brot und Salat nach ein paar Tagen angeschimmelt im Müll. In einem Jahr schmeißt jeder Deutsche ganze 85,2 Kilo Lebensmittel in die Tonne und verschwendet somit nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Dabei ist es so einfach, Lebensmittel zu retten und somit auch zu sparen. Ob Foodsharing, Retterkiste oder Resteessen für wenig Geld – wir zeigen dir drei Möglichkeiten, mit denen du nicht nur Nahrungsmittel vor ihrem Tod rettest, sondern auch noch günstig lecker essen kannst.

Foodsharing & Fair-Teiler – online vernetzt, um zu retten

Lebensmittel retten aus Mülltonnen, Überschüssen oder Privathaushalten – das ist die Mission von foodsharing.de. Was 2012 mit ein paar Idealisten anfing, hat sich zu dem riesigen Netzwerk entwickeltAktiv ist foodsharing.de in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Allein in den ersten fünf Jahren retteten rund 35.000 Foodsaver um die 12 Millionen Kilo Lebensmittel.  

Das Prinzip ist ganz einfach. Über die Seite foodsharing.de kannst du Lebensmittel anbieten, die du selber nicht magst oder brauchst. Ebenfalls kannst du auch nachschauen, wer Lebensmittel in deiner Umgebung abgibt. Diese kannst du dann abholen. Auf der Online-Karte werden alle Angebote von Lebensmittelrettern in deiner Umgebung angezeigt.   

Foodsaver teilen auf foodsharing.de Lebensmittel.

Auf Foodsharing.de werden Lebensmittel geteilt.

Fair-Teiler und Facebook-Gruppen

Zusätzlich zu der privaten Verteilung und Abholung gibt es die Fair-Teiler. Sie sind ebenfalls auf foodsharing.de zu finden. Das sind Lebensmittel-Stationen in Läden, Bars, Vereinen oder an anderen, zumeist öffentlichen, Orten.  Dort gibt es Regale, Kühlschrankoder Kühltruhen für Lebensmittel. Foodsaver füllen diese regelmäßig und Hungrige leeren sie wiederAuf der Foodsharing-Seite findest du alle Fair-Teiler in deiner Nähe. Außerdem posten die Spender regelmäßigwann und womit die Stationen aufgefüllt wurdenUm bei Foodsharing.de selber Lebensmittelretter zu werden und um die Beiträge der anderen Mitglieder zu sehen, musst du dich kostenlos registrieren. 

Eine weitere Möglichkeit ist FacebookDort findest du viele regionale und städtische Foodsharing-Gruppen. Lebensmittelretter posten dort, sobald sie Lebensmittel abzugeben haben, oder auch, wann und wo Verteilungen stattfinden.   

SirPlus Rettermarkt und Retterboxen

Bio-Kesselchips, veganer Aufstrich, Matchapulver: Gerade mal 2€ musst du im SirPlus-Supermarkt dafür hinblättern. Im konventionellen Lebensmittelladen kostet dieser Einkauf auch gerne Mal das Fünffache. Bei SirPlus bekommst du jedoch alle Lebensmittel günstiger – sogar bis zu 70%.  

Doch warum dieser günstige Preis? Ganz einfach: Eigentlich würden die Sachen in der Mülltonne landenWenn etwa zum Beispiel eine Charge übrig bleibt oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Alle Produkte sind jedoch genießbar und schmecken auch noch. Das Konzept von SirPlus ist es, Nahrungsmittel zu verkaufen, die Anbieter und Supermärkte eigentlich aussortieren und wegschmeißen. Ob Falschetikettierung, Überschussware oder Produkte mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum – SirPlus bietet vom krummen Gemüse über Marken-Käse bis hin zur Bierkreation den Kunden ein breites Sortiment. 

Jedoch werden nur die Produkte verkauft, die Hilfsprojekte nicht annehmen. Außerdem gehen sogar 20% der Einnahmen an gemeinnützige Projekte. Alle abgelaufenen Produkte testen Lebensmittelprüfer vor dem Verkauf. Heißt, es werden immer wieder Proben ins Labor geschickt.

Foodsharing bei SirPlus heißt Lebensmittel aus Supermärkte retten

In Berlin gibt es drei SirPlus-Supermärkte. Credits: Maja Seidel

Mit Retterboxen und Franchising ganz Deutschland erobern

Die Supermarkt-Idee hatten drei der Gründungsmitglieder von Foodsharing.de. Seit der ersten Eröffnung 2017 in Charlottenburg, sind noch zwei weitere Berliner Standorte dazugekommen.  Durch die Ladenlokale und Angestellten können die Gründer von SirPlus sicherstellen, dass eine reguläre Handelsbasis zwischen Käufern und Zulieferern besteht, sodass auch größere Lebensmittelketten, wie zum Beispiel die Metro oder Bio-Company, eine Partnerschaft mit SirPlus eingegangen sind.  

Nun weitet SirPlus das ganze System durch Franchising aus, sodass es bald Läden in ganz Deutschland geben soll.  Außerdem verschickt SirPlus „Retterboxen“ mit Lebensmitteln. Diese gibt es auch in vegetarisch und veganFür jeweils 30€ (mit Abo) oder 35€ (ohne Abo) bekommst du einmal im Monat eine riesige Box leckerer Sachen geliefert.  

Einmal im Monat werden die Retterboxen geliefert - Foodsharing vom Feinsten

Die Retterboxen gibt es in Vegan, Bio oder Vegetarisch. Credits: Maja Seidel

TooGoodToGo – Königlich Speisen um kleinen Preis

TooGoodToGo bedeutet „zschade, um es wegzuwerfen“. Gemeint sind damit die Lebensmittel, Speisen und andere Köstlichkeiten, die die gastronomischen Betriebe täglich wegschmeißenDoch weder die Betriebe noch die Verbraucher haben etwas davon: Kein Verkauf bedeutet finanzielle Verluste und genießbares Essen, das unnötigerweise im Müll landet. Das dänische Unternehmen TooGoodToGo geht mit seiner App gegen diese Verschwendung vor.  

Foodsharing: Durch TooGoodToGoo müssen Gastronomen und Einzelhändler weniger Lebensmittel wegschmeißen.

Mit TooGoodToGo kannst du leckeres Essen für wenig Geld bekommen. Credits: TooGoodToGo

Lebensmittel-Wundertüte für wenig Geld

Supermärkte, Restaurants und andere gastronomische Betriebe bieten über die App ihr übergebliebenes Essen zum kleinen Preis an. Du als Kunde kaufst und bezahlst es online und holst dann dein Essen zur vorgegebenen Zeit ab. Am Ende bekommst du für wenig Geld Lebensmittel und Gerichte, die eigentlich viel mehr gekostet hätten. Die Anbieter verdienen noch etwas an ihren übergebliebenen Lebensmitteln und Gerichten. 

Da bei der Buchung deines Paketes oft noch nicht klar ist, was bei deiner Abholung übrig bleiben wird, bekommst du meistens verschiedene Lebensmittel- oder Gerichte-WundertütenEventuell lernst du durch die TooGoodToGo-Angebote ja auch neue Restaurants kennen.  

Im Video: Wir haben Foodsharing, TooGoodToGo & SirPlus getestet

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Mit diesen Tipps landen bei dir weniger Lebensmittel im Müll

  • Kaufe nur so viel ein, wie du auch verbrauchen kannst. Klar können Großeinkäufe Spaß machen und sparen Zeit. Aber wenn du am Ende Lebensmittel wegschmeißen musst, verlierst du Geld und schadest außerdem noch der Umwelt. 
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum soll garantieren, dass Lebensmittel bis zu dem genannten Datum auf jeden Fall haltbar sind. Sie halten sich darüber hinaus jedoch meistens noch länger. Beim Verfallsdatum solltest du etwas vorsichtiger sein, was die Haltbarkeit angeht 
  • Schmecke, rieche und traue deinen Augen – haben die Menschen früher ja auch so gemacht 
  • Auch hässliches Gemüse will gegessen werden. Gib ihm eine Chance bevor es weggeschmissen wird. Du kannst zum Beispiel bei Etepetete günstige Obst- und Gemüseboxen bestellen.  
  • Die richtige Lagerung ist das A und O. Ob außerhalb des Kühlschranks, trocken oder im Gemüsefach: Die Temperatur, das Licht und die Luftfeuchtigkeit sind wichtig für die Haltbarkeit 
  • Friere deine (vor)gekochten Mahlzeiten ein und esse auch dann frisch, wenn du mal keine Lust hast zu kochen. Besonders praktisch ist Meal-Prep. So kannst du sonntags auch Büro-Mahlzeiten für die kommende Woche vorbereiten. Außerdem verschwendest du kein Essen und sparst dir den Gang zum Bäcker und Co. 
  • Eine alte Banane, ein Stückchen Zucchini und noch ein bisschen Joghurt stehen im Kühlschrank und du weißt nicht, was du damit machen sollst? Doch bevor du die Sachen wegschmeißt, werde kreativ und verwerte die Reste einfach mal unkonventionell. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Smoothie oder einem Bananen-Zucchini-Brot?  
  • Wenn du gerne mit Obst und Gemüse kochst, kannst du dir als Alternative zum Frischzeug ja auch Gefrorenes in der Gefriertruhe aufbewahren. Es wird nicht schlecht, behält seine Vitamine und du hast immer etwas zur Hand.  
  • Lass dich nicht von Angeboten wie „3 zum Preis von 1“ locken, wenn du nicht weißt, ob du alles verbrauchen kannst. Denn mal ehrlich, wer braucht schon direkt ein ganzes Kilo Paprika?  
  • Mache dir einen Essensplan für die Woche und schreibe eine Einkaufsliste vor. So kommen die gekauften Lebensmittel auch wirklich zur Verwendung. 

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