Laos – das vergessene Land am Mekong

Bevor wir gleich reichlich ins Schwärmen geraten, sagen wir es direkt: Laos liegt nicht am Meer. Kein türkisblaues Wasser, keine weißen Sandstrände. Was die Magie Laos‘ ausmacht, ist etwas anderes.

Vielleicht seine spürbare Ruhe. Vielleicht sind es die Nebelschwaden, die aus dem Mekong emporsteigen, einem der längsten Flüsse der Welt und der Lebensader des kontinentalen Südostasiens. Vielleicht seine freundlichen Menschen. Vielleicht auch der charmante Mix aus französischen Kolonialbauten und buddhistischen Tempeln inmitten der dicht bewaldeten Berglandschaften. Seine leuchtend grünen Reisfelder. Wahrscheinlich alles zusammen.

Laotischer Mönch am Eingang des Tempels Wat Aham in Luang Prabang

Laos‘ Vergangenheit – und was sie mit Elefanten zu tun hat

Von der einflussreichen Königsära über die französische Kolonialherrschaft bis zum Indochinakrieg und der späteren kommunistischen Regierung – Laos hat eine turbulente Geschichte. Gegründet wurde das ehemalige Königreich im 14. Jahrhundert als „Land der eine Million Elefanten“. Elefanten waren in Laos einst weit verbreitet und wurden in der Landwirtschaft, im Transport und in kriegerischen Auseinandersetzungen eingesetzt. In Laos stehen Elefanten bis heute für Stärke, Glück und Wohlstand.

Luang Prabang, Laos: Abendstimmung am Fluss

Highlights in Laos: Ein Best-of

Wir fangen groß an, mit der laotischen Hauptstadt nämlich. Vientiane überrascht durch ein bezauberndes französisch-asiatisches Flair, das noch durch die Kolonialzeit geprägt ist. Obwohl Vientiane die größte Stadt des Landes ist, geht es hier wie in ganz Laos ruhig und gemütlich zu – buddhistischer Gelassenheit sei Dank.

Schlendere über die bunten Märkte Vientianes, genieße den Sonnenuntergang am Mekong und entdecke entspannt die vielen Sehenswürdigkeiten: Zu den Must-Sees gehören der Buddha-Park Xieng Khuan, die Tempelanlage Wat Si Saket und der Patuxay Triumphbogen.

Patuxai Triumphbogen im Zentrum von Vientiane

Weiter geht’s nach Luang Prabang, der Königsstadt. Zumindest war sie es bis zur Abschaffung der Monarchie im Jahr 1975, trotzdem hat sie nichts von ihrem Glanz verloren.

Luang Prabang, ein Juwel Südostasiens, liegt inmitten der wundervollen Bergkulissen von Nord-Laos und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO, die Tempeldichte ist die höchste des ganzen Landes. Von Luang Prabang aus empfiehlt sich übrigens ein Ausflug zum ca. 30 Kilometer entfernten Kuang Si Wasserfall, der sich von seichten, türkisblauen Pools aus 60 Meter tief durch den Dschungel stürzt.

Der goldene Tempel Wat Xien Thong in Luang Prabang

Wenn du Laos‘ Süden erkunden möchtest, ist der Wat Phu nahe der Stadt Pakse ein magischer Tipp: Die Ruinen des Tempelkomplexes bieten einen faszinierenden Eindruck von der Bedeutung der Khmer-Kultur, und die Anlage gilt als Vorläufer des bekannten Angkor Wat in Thailand.

Ebenfalls im Süden, gleich an der kambodschanischen Grenze, findest du Si Phan Don, eine atemberaubende Flusslandschaft mit ca. 4.000 Inseln. Inseln? Richtig gelesen, denn der Mekong dehnt sich hier auf eine Breite von bis zu 14 Kilometern aus.

„Darum empfehlen wir Laos als Familienreise“

Begeistert von Laos: Martin und Sohn Jonathan

Martin R. (51) und Jonathan (11) waren kürzlich in Laos. Eigentlich nur zum Wandern – doch beide haben sich in das außergewöhnliche Land verliebt.

„Laos ist ein armes Land mit einer schwachen Infrastruktur, und doch ist es schlicht wundervoll: mit tollen Menschen, leckerer Küche, mystischen Nagas und wilder Natur. Ich empfehle Laos für Familien, denn besonders berührt hat mich, wie unbefangen und sensibel mein Sohn mit der Armut umgegangen ist, und wie offen mit der Religion, dem gelebten Buddhismus und seinen Zeremonien. Definitiv also für Kinder ein starkes und prägendes Erlebnis“, so Martin.

„Für die Wandertouren empfehlen wir auf jeden Fall einen geschulten Guide, so entdeckt man die schönsten Wege und verläuft sich nicht. Unser Kultur-Highlight war Luang Prabang, eine der schönsten Städte Asiens, man sollte dort wirklich einige Tage einplanen und auch einen Abstecher zu den Kuang Si Waterfalls machen.“

Martins Tipp für die Wasserfälle: Früh morgens kommen, sonst ist es zu voll. Badesachen mitnehmen, das türkisblaue Wasser ist herrlich – wenn auch kalt.

Pool-Terrassen der Kuang Si Wasserfälle bei Luang Prabang

„Meine Restaurant-Empfehlung für Luang Prabang, wenn auch nicht ganz günstig: das Gaspard, mit exzellenter Fusion-Küche. Extrem günstig und gut isst man auf den Märkten und am Straßenrand, einfach authentisch laotisch. Einen super Hotel-Tipp haben wir auch, nämlich das „The Grand Luang Prabang“. Es liegt direkt am Fluss – und vor dem Hotel mähen Wasserbüffel das Gras.“

Anreise & Unterkünfte

Von Deutschland aus gibt es keine Direktflüge nach Laos – es braucht also einen Zwischenstopp in Bangkok, Hanoi oder Kuala Lumpur. Laos selbst hat vier internationale Flughäfen, von denen Vientiane (VTE) und Luang Prabang (LPQ) von Deutschland aus mit Stopover angeflogen werden. Auf dem Landweg ist die Anreise über das benachbarte Thailand am praktischsten, direkte Bus- und Zugverbindungen nach Laos stehen von Bangkok, Chiang Mai oder Chiang Rai aus zur Verfügung.

Vang Vieng, Laos

Ob Luxusresort, Hostel, Boutique-Hotel oder Bungalow – du hast die volle Auswahl. Aber wo unterkommen in Laos? Das hängt ganz von deinen Vorlieben ab. Die laotische Hauptstadt Vientiane bietet eine breite Palette spannender Sehenswürdigkeiten, die Stadt Vang Vieng ist bei Backpackern und Abenteurern beliebt, Luang Prabang wiederum ist für ihre Tempel und die Kolonialarchitektur bekannt. Wer das Mekong-Delta erkunden möchte, dem sei Don Det ans Herz gelegt – hier finden sich Bungalows und Gästehäuser mit Blick auf den Fluss und seine Inseln.

Wetter, Klima, beste Reisezeit

Das laotische Klima ist warm und tropisch, und im Wesentlichen geprägt durch drei Jahreszeiten. Trockenzeit und Regenzeit wechseln einander ab, dazwischen liegt eine mehrmonatige Hitzeperiode mit extremen Temperaturen und heftigen Gewittern. Beste Reisezeit mit angenehmen Temperaturen um die 30 Grad sowie geringen Niederschlägen ist die Trockenzeit von November bis Februar.

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