So viel Energie verbrauchen wir im Jahr
Beginnen wir mit der guten Nachricht: Der Stromverbrauch in Deutschland geht insgesamt zurück. Von 524 Terawattstunden in 2008 auf 513 in 2018. Private Haushalte steuern dazu 129 Terawattstunden bei. Terawatt was?! Um es anders auszudrücken: ein 2-Personen-Haushalt verbraucht im Jahr durchschnittlich 2.400 kWh (Kilowattstunde). Mit 513 Terawattstunden könnte so ein Haushalt fast 54 Millionen Jahre seinen Strombedarf decken. Ja, das ist immer noch nicht richtig greifbar, aber zeigt die Dimensionen unseres Verbrauchs.
Um diesen noch weiter zu senken, wurden, auch auf europäischer Ebene, mehrere Maßnahmen erlassen. Eine davon ist zum Beispiel die EU-Energieverbrauchskennzeichnung, die uns über die Energieeffizienz eines elektronischen Gerätes aufklärt. Und noch wichtiger: der Ausbau von erneuerbaren Energien, etwa Wind- oder Solarenergie soll weiter vorangetrieben werden.

Ein hartnäckiges Vorurteil hält sich beständig, nämlich das Ökostrom teuer sein. Diese Denkweise ist allerdings veraltet und Ökostrom ist häufig günstiger als andere Tarife
So viel Energie verbrauchst du im Jahr
Der jährliche Stromverbrauch eines jeden Einzelnen hängt von vielen Faktoren ab:
- wie viele Personen leben im Haushalt?
- wie groß ist die Wohnung/das Haus?
- wird das Wasser durch Strom erhitzt?
- wie viele und welche Elektrogeräte werden genutzt?
Es ist also schwierig eine allgemein gültige Zahl zu nennen. Aber im Durchschnitt verbraucht ein 2-Personen-Haushalt etwa 2.400 kWh Strom im Jahr. Allerdings lässt sich einiges an Energie sparen – über 1.000 kWh sind möglich.
Highway to hell: Warum herkömmlicher Strom so schädlich ist
Wie du Strom sparen kannst weißt du sicherlich. Tipps wie Sparlampen verwenden oder Fernseher nicht im Standby-Modus lassen, findest du im Internet zuhauf. Dadurch sparst du nicht nur Geld, sondern erweist der Umwelt und allen nachfolgenden Generationen einen riesen Dienst. Leider nicht ganz so bekannt ist, dass Ökostrom auch seinen Teil dazu leistet.
Halten wir aber zunächst fest: etwa 6,5 Prozent des Treibhausausstoßes eines Deutschen entsteht durch seinen Stromverbrauch. 98 Prozent davon ist Kohlendioxid, also CO2. Diese werden hauptsächlich durch die Energiegewinnung von fossilen Energieträgern, insbesondere von Kohle und Gas, ausgestoßen. Der Schaden für die Umwelt ist enorm, sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich. Schon allein deshalb lohnt es sich auf Ökostrom zu setzen. Dieser stammt aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Wasser oder Sonne. Dies tut nicht nur der Umwelt gut, sondern spart gesellschaftlich bares Geld.
Stairway to heaven: Ökostrom erkennen und wechseln
Das Wichtigste ist natürlich, dass du dich für den Stromtarif vom richtigen Ökostromanbieter entscheidest. Der Haken dabei: der Begriff „Ökostrom“ ist nicht geschützt. Nicht überall wo Ökostrom drauf steht, ist also Ökostrom drin. Deshalb ist es wichtig zwischen Ökostromanbieter und Ökostromtarifen, die von konventionellen Stromproduzenten kommen, zu unterscheiden.
Rund ein Drittel aller Deutschen beziehen ihren Strom vom örtlichen Grundversorger. Dieser gehört in der Regel zu den teuersten Stromanbietern überhaupt. In einem Vergleich, den das Bundeswirtschaftsministerium veröffentlicht hat, geht hervor, dass der durchschnittliche Strompreis 2018 in der Grundversorgung bei 31,47 Cent pro kWh lag. Insgesamt lag der Durchschnitt aber bei 29,88 Cent pro kWh.
Stellen wir diesen Preis mit den EcoTopTen (in dem Ökostrom-Tarife miteinander verglichen werden) gegenüber, erkennen wir, dass die Ökostrom-Tarife günstiger sind. Im Durchschnitt würdest du für den Ökostrom rund 26 Cent pro kWh bezahlen. Also deutlich weniger. Und ganz zu schweigen davon, dass du mit grünem Strom ordentlich CO2-Emissionen einsparst und damit aktiv zur Erreichung der Klimaziele beiträgst!
Auf Ökostrom-Labels achten
Umso wichtiger sind die Labels, die „richtigen“ Ökostrom kennzeichnen. Achte auf diese zwei Siegel:
Anbieter, die eines dieser Ökostrom-Siegel haben, müssen bestimmte Auflagen erfüllen. So dürfen die Anlagen nur ein bestimmtes Alter haben, die Anbieter müssen den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv fördern und der Strommix muss zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern kommen. Hier gibt es also kein Greenwashing!
Denn die großen Stromanbieter haben auch Ökostrom-Tarife im Angebot, betreiben aber weiterhin z.B. Kohlekraftwerke. Du kannst also bei diesen zwar einen nachhaltigen Tarif wählen, finanzierst aber weiterhin deren CO2-Schläudern. Deshalb ist es besser, wenn du dir einen regionalen Anbieter raussuchst, der ausschließlich Ökostrom erzeugt.
Und das Beste daran: Jeder Euro, der an nachhaltigen Stromerzeugern fließt, trägt zum Ausbau von erneuerbaren Energieträgern bei, nimmt den normalen Stromkonzernen den Raum für ihre fossilen Brennstoffe und hilft dabei, dass mehr Ökostrom ins Stromnetz fließt.

Ökostrom wird u.a. durch Solaranlagen oder Windräder gewonnen. Dies ist nachhaltig und hilft die Klimaziele zu erreichen
Ökostrom: 100 % nachhaltig dank lokaler Erzeuger
Die Vorteile von Ökostrom sind offensichtlich: er ist nachhaltig und sauber, lokale Erzeuger werden unterstützt und er ist günstig. Damit bist du nun bestens informiert, wie du richtigen Ökostrom erkennst, um nicht auf Greenwashing der herkömmlichen Stromanbieter reinzufallen.