Next Generation Gaming

Cloud Gaming: Zocken via Game Streaming

Wie schon oft in der Vergangenheit kommen neue Technologien mit etwas Verspätung im Gaming an – dafür umso vehementer. Ob 3D-Grafik, Einbindung des Internets oder VR: Die Anforderungen fürs Zocken sind hoch, weshalb die Umsetzung meist etwas dauert. Das gilt auch für den Bereich des Game Streamings, der langsam den Markt erobert. Immer größere, ausgefeiltere und aufwendigere Spiele erfordern High-Speed-Rechner, die sich über Cloud Gaming remote nutzen lassen – mit der eigenen Hardware bequem von zu Hause aus.

Cloud Gaming: Zocken über den Server

Beim Cloud Gaming ist der Name Programm: Das Spiel läuft komplett in der Cloud. Zwar werden Befehle wie gewohnt über den eigenen PC und die Eingabegeräte gemacht, die Hardware verarbeitet die Daten jedoch nicht selbst. Stattdessen bildet sie das Spiel nur ab. Daher auch der Name Game Streaming.

Soft- und Hardware gehen getrennte Wege: So funktioniert Cloud Gaming

Beim Cloud Gaming gibt es zwei Komponenten. Einerseits die Hardware zu Hause: Der Spieler sitzt also auch beim Game Streaming nach wie vor am eigenen PC. Über die Tastatur oder den Controller hat er die Fäden bei der Eingabe fest in der Hand.

Die Technik, die im Hintergrund läuft, ist die zweite Komponente. Die Hardware selbst rechnet nicht. Das eigentliche Spiel läuft über einen Hochleistungsserver in der Cloud. Das hat einen wesentlichen Vorteil: Die Anforderungen an die Hardware vor Ort sind verhältnismäßig gering. Anstelle von hochpreisigen High-Tech-Rechnern reicht ein normaler PC aus, über den das Spiel gestreamt wird.

Welche Voraussetzungen brauche ich dafür?

Über Cloud Gaming hast du die Möglichkeit, hochklassige Spiele in allen Einstellungen auch auf einfachen Endgeräten zu zocken. Da die Daten über den Server geladen werden, ist die maximale Anzahl an Bildern pro Sekunde problemlos möglich.

Die einzige Voraussetzung, um Cloud Gaming nutzen zu können, ist eine schnelle und stehende Internetverbindung von mindestens 5 Mbit/Sekunde. Da die Rechenleistung nicht über die eigene Hardware, sondern in der Cloud erfolgt, müssen die Daten via Internet ausgetauscht werden.

Durch den zwischengeschalteten Server hast du aber nicht nur Vorteile. Denn gerade für erfahrene Gamer ist die Latenz – also die Verzögerung zwischen Aktion am PC und Aktion im Spiel – von Relevanz. Bei Ego-Shootern können schon Hundertstelsekunden einen entscheidenden Unterschied machen. Um auch für die „Profis“ attraktiv zu bleiben, arbeiten Cloud-Gaming-Anbieter aktuell mit Hochdruck an der Verringerung auftretender Latenzen.

Zwei Jugendliche spielen Computer

Beim Cloud Gaming läuft das Spiel in der Cloud – die Hardware ist der eigene PC, die Software läuft über einen externen Hochleistungsserver

Computerspielen über die Cloud: Diese Anbieter machen es möglich

Cloud Gaming ist eine noch recht junge Technologie. Erst Ende 2019 launchte Google seinen Cloud-Computing-Dienst Stadia. Doch der Internetgigant ist nicht der einzige Anbieter von Cloud Gaming. Auch Shadow und der Grafikkarten-Hersteller Nvidia haben sich jüngst auf den Markt gewagt. Doch was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gaming-Dienste?

Google Stadia: Cloud Gaming aus dem Hause Google

Der Cloud-Gaming-Dienst Stadia von Google ist erst ein knappes halbes Jahr alt. Der Nutzer bezahlt monatlich, um die Google-eigenen Hochleistungsrechner über die Cloud zu nutzen. Interessant ist, dass Spiele nicht nur über den PC gezockt werden können: Zusätzlich ist Cloud Streaming über Tablet, Notebook, Fernseher und Smartphone möglich.

Als Wermutstropfen gilt bislang die Preispolitik: Nicht alleine das Monatsabo von Stadia kostet. Der Gamer muss auch das Spiel käuflich erwerben – sogar, wenn er es schon für eine andere Plattform besitzt.

  • Kosten: 9,99 € pro Monat sowie Kosten für das Spiel
  • Streaming über diese Endgeräte: PC, Laptop, Tablet, Smartphone, Smart-TV und Fernseher (nur mit Chromecast)
  • Besonderheiten: Sparaktionen beachten – Google bietet Probemonate an

xCloud: Microsofts Gegenspieler noch in den Startlöchern

Microsoft arbeitet auf Hochtouren an einem eigenen Cloud-Gaming-Dienst, der bislang noch nicht gelauncht ist. Mit der xCloud sollen mehr als 50 Spiele der beliebten xBox-Konsole über ein virtuelles Rechenzentrum nutzbar sein.

Die Beta-Version der xCloud-App ist bereits für ausgewählte User abrufbar. Voraussetzung dafür ist ein kompatibles Endgerät (Android Version 6.0 oder höher oder Bluetooth 4.0 oder höher) sowie ein xBox Controller. Wer Interesse hat, den Dienst zu testen, muss sich bei Microsoft zunächst anmelden und erhält nach der Auswahl zum Test einen Zugang zur Technical Preview.

  • Kosten: noch nicht veröffentlicht
  • Besonderheiten: aktuell nur in der Beta-Version für ausgewählte Tester verfügbar

Shadow: Virtueller Gaming PC

Der französische PC-Cloud-Anbieter Blade bietet Interessenten über den Cloud-Gaming-Dienst Shadow die Option, in der Cloud zu zocken. Doch nicht nur das: Über Shadow können Nutzer auf einen vollwertigen, virtuellen Windows-10-PC mit allen Finessen zugreifen. Das spielt nicht nur Gamern in die Hände, sondern auch all denen, die grafik- und rechenintensive Arbeiten am Computer ausführen, beispielsweise Fotografen oder Cutter.

  • Kosten: 12,99 € pro Monat
  • Streaming über diese Endgeräte: PC, Mac, Laptop, Tablet, Smartphone und TV
  • Besonderheiten: aktuell noch nicht verfügbar – nur Vorbestellung möglich

Geforce Now: Cloud Streaming von Nvidia

Das Besondere am Cloud Gaming-Dienst Geforce Now ist, dass es eine Gratis-Mitgliedschaft gibt – der Funktionsumfang ist gegeben, allerdings zeitlich eingeschränkt. Wer nur hin und wieder für eine Stunde spielen möchte, kommt mit dem Gratis-Abo voll und ganz auf seine Kosten. Alle anderen müssen für das Cloud-Gaming 5,49 € pro Monat einplanen. Aktuell sind die Kapazitäten der unlimitierten „Gründer“-Mitgliedschaft jedoch komplett ausgeschöpft – Interessierten bleibt nur noch ein Platz auf der Warteliste.

  • Kosten: Gratis-Mitgliedschaft kostenfrei, Gründer-Mitgliedschaft 5,49 € pro Monat
  • Streaming über diese Endgeräte: PC, Mac, Laptop, Tablet und Smartphone
  • Besonderheiten: Sparaktionen beachten – Nvidia bietet vergünstigte Konditionen an

Playstation Now: Pionier in Sachen Game Streaming

Playstation Now war einer der ersten Cloud-Gaming-Dienste auf dem Markt. Zur Auswahl stehen aktuell über 700 Spiele, die über die Playstation-eigenen Server gestreamt werden. Um die Plattform zu testen, bietet Playstation standardmäßig ein siebentägiges Probeabonnement an.

Voraussetzung für die Nutzung ist ein Konto im Playstation Now Network, mindestens ein Dualshok 4 Wireless-Controller (mit USB-Kabel) sowie ein aktives Playstation Now Abo (auch in der Testversion).

  • Kosten: variieren nach Abo-Laufzeit (zwischen 9,99 € pro Monat und 59,99 € pro Jahr)
  • Streaming über diese Endgeräte: PC
  • Besonderheiten: Wechsel zwischen Playstation-Konsole und PC möglich
Cloud Gaming via Smartphone

Bei manchen Cloud Gaming-Anbietern kannst du sogar über dein Smartphone zocken

Cloud Gaming: Das haben alle Dienste gemein

Cloud Gaming bietet neue Möglichkeiten: Gerade wer nicht in hochpreisige Hardware investieren möchte, sondern nur hin und wieder die neuesten Spiele testen will, profitiert davon. Die Preise für ein virtuelles Gaming-Abo bewegen sich zwischen 6 und 15 €. Das ist kein Vergleich zur Anschaffung eines neuen Computers.

Die Anmeldung bei den Cloud-Gaming-Plattformen erfolgt stets nach demselben Muster: Über die Website legst du dir ein Konto an. Darüber greifst du remote auf die Spielebibliothek und den virtuellen Rechner in der Cloud zu. Das Handling ist also vergleichsweise einfach und hat nicht zuletzt deshalb das Potenzial, die Gaming-Welt zu revolutionieren.

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