Die teuren 4 Sterne.

85 Euro – Wer verdient an Deutschlands EM-Trikot?

Schlichtes Weiß, ein schwarzer Rundhalsausschnitt und natürlich: vier WM-Sterne. So hat Adidas das Deutschland-Trikot für die EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) entworfen. In den meisten Sportgeschäften müsst ihr knapp 85 Euro für das offizielle Fan-Trikot ausgeben. Doch wer verdient eigentlich wie viel an den 85 Euro? Unsere Grafik verrät es und zeigt: Anders, als die meisten Deutschen vermuten, geht der Löwenanteil nicht an den Hersteller Adidas.

So setzt sich der Preis für das EM-Trikot zusammen

85 Euro – fünf Euro mehr als zur WM 2014: So viel müssen Fans hierzulande in den meisten Sportgeschäften ausgeben, wenn sie die Fußball-EM stilecht im neuesten Deutschland-Trikot von Adidas verfolgen möchten. Die Mehrzahl der stationären Sportartikel-Ketten hält sich dabei an diesen Preis, den der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Ausrüster Adidas empfehlen. Wer sein Trikot zusätzlich mit Spielernamen und Nummer beflocken lässt, zahlt nochmals rund 15 Euro. Doch wer verdient wie viel an den 85 Euro? Unsere Grafik schlüsselt im Detail auf, wie sich der Preis des DFB-Trikots zusammensetzt.

infografik-dfb-trikot

Wer verdient eigentlich am DFB Trikot?

Tipp der Redaktion: Bei vielen Onlinehändlern erhaltet ihr das offizielle Adidas-DFB-Trikot, das im Sportgeschäft rund 85 Euro kostet, deutlich günstiger. Unsere Preiserhebung zeigt: Schon ab rund 50 Euro inklusive Versandkosten könnt ihr die EM-Trikots von Deutschland, Italien oder Spanien online kaufen.

Von den 85 Euro Verkaufspreis geht knapp die Hälfte an den Händler (37,73 €; 44,4 %), sprich: an die Sportartikel-Kette, das Sportgeschäft oder den Onlineshop. Knapp 16 Euro (18,7 %) erhält der Hersteller – im Falle des DFB-Trikots ist das Adidas. Fast genauso viel (13,60 €; 16 %) geht als Mehrwertsteuer an den Staat.

Gerade einmal ein Zehntel vom Erlös im Sportgeschäft (8,24 €; 9,7 %) fließt an den Textilfabrikanten für den Stoff und die Näharbeiten sowie an den Logistiker für den Transport der Trikots von Asien nach Europa. Produzieren lässt Adidas das Deutschland-Trikot vom Zulieferbetrieb Bowker Yee Sing in Heyuan in der südchinesischen Provinz Guangdong. Der Deutsche Fußball-Bund kassiert als Lizenzgeber ebenfalls mit: 5,10 Euro (6 %) gehen in Form von Lizenzgebühren an den DFB. Der Rest des Kuchens (4,42 €; 5,2 %) kommt dem Marketing (u.a. Werbeagenturen und Werbeträger) und dem Vertrieb zugute.

Tipp der Redaktion: Die neuesten Gutscheine und ausgewählte Marken-Sales aus dem Sportswear-Bereich erhaltet ihr regelmäßig über unseren kostenlosen SPARWELT-Newsletter.

Umfrage: Mehrheit meint, Adidas, DFB und UEFA verdienen am meisten

Soweit die Wirklichkeit. In der breiten Bevölkerung herrscht jedoch eine ganz andere Wahrnehmung. In einer aktuellen Forsa-Umfrage wurden die Deutschen befragt, wer aus ihrer Sicht am meisten am EM-Trikot der deutschen Nationalmannschaft verdient.

Der größte Anteil vom Verkaufspreis (44,4 %) fließt an die Händler und Geschäfte. Das vermuten nur fünf Prozent der Deutschen. Ein Drittel der Befragten (33 %) denkt dagegen, dass der Hersteller Adidas am meisten am Trikotkauf verdient. Jeder Vierte (25 %) glaubt, der DFB als Lizenzgeber sei der größte Profiteur. Tatsächlich erhalten Adidas und DFB allerdings nur den zweit- (18,7 %) bzw. fünftgrößten Anteil (6 %) vom Verkaufspreis.

Auffallend viele Befragte denken, dass die FIFA und die UEFA als Organisatoren der WM- und EM-Turniere am meisten am Deutschland-Trikot verdienen (18 %). Fakt ist hingegen: Die beiden Fußballverbände sind laut der Aufschlüsselung gar nicht direkt an den Einnahmen beteiligt. Übrigens: Keiner der Befragten geht davon aus, dass der Textilfabrikant mitsamt den Näharbeitern am meisten am Trikot verdient – hier liegen die Deutschen richtig.

Über die Umfrage:

Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag von Sparwelt.de im März 2016 eine repräsentative Umfrage unter 1.007 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren durchgeführt.

Über die Preiszusammensetzung

Die Analyse der Zusammensetzung des Trikotpreises erfolgte mit der Unterstützung des Sportmarketing-Experten Peter Rohlmann.

#LassUnsDrüberSprechen

Sag auch was dazu

Noch keine Kommentare - sei doch der Erste. :-)

Sag was dazu

Hey, schön, dass du deine Meinung mit uns und anderen Lesern teilen willst. Verfasse einfach deinen Kommentar oder stelle deine Frage. Lass uns jetzt drüber sprechen!